- Bericht 22 Morongoro (Tanzania) - Mbeya 14.04.08 - 20.04.08; Kilometer: 11750 - 12600;

 

Die Straßen in Tanzania sind zwar nicht stark frequentiert, aber die Busse und Trucks, die diese befahren sind höllisch gefährlich. Hier regiert ganz klar das Recht des Stärkeren. Der Fußgänger hat gar keine Rechte und muss sogar vor den Radfahrern zurückweichen. Der Radfahrer hat schlechte Karten bei allen motorisierten Verkehrsteilnehmern, nur die Busse und Trucks haben Narrenfreiheit und schicken auch so manchen PKW in den Straßengraben. Die Fahrer bekunden zwar immer mit Aufschriften, dass sie an einen Gott glauben, aber dem kann unmöglich so sein. Aufschriften, wie „In God we trust“ und „God is able“ sollten lieber geändert werden in „Knoking on Heavens Door!“ oder „The Heaven is near!“...

Den ganzen Tag beobachte ich mit einem Auge meinen Rückspiegel und bei einem sich mir nähernden Fahrzeug muss ich zusehen, dass ich die Straße verlasse. Dass ein Bus für ein schwächeres Fahrzeug bremst habe ich nicht gesehen. Zum Glück hält sich aber der Verkehr in Grenzen und die Busse starten immer gegen sechs Uhr in Dar es Salam. Dann kann man immer die Zeit messen, bis der große Schwung Busse einen passieren wird.
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Im Süden führte die Straße mal wieder durch einen Nationalpark und der Mikumi Park ist einer der wenigen, den man mit dem Fahrrad befahren darf. Ich probierte ihn so zu erreichen, dass ich in der Mittagszeit hindurch fuhr. Dann schlafen die Löwen und lassen die Radfahrer in Ruhe. Am Parkeingang stand ein großes Schild mit der Aufschrift: „Danger, Wild animals crossing next 50 Kilometer“. Die ersten 20 Kilometer war von denen nichts zu sehen. Die einzigen Viecher waren Bremsen, die mich ganz schön belästigten und zu immer schnelleren Fahren anstachelten. Doch dann kamen die Tiere in großer Zahl: Elefanten, Giraffen, Gazellen, Zebras, Antilopen und zahlreiche Affen. Löwen habe ich nicht zu Gesicht bekommen, darüber war ich aber auch nicht zu sehr enttäuscht. Nach weiteren 30 Kilometern war der „Zoo“ wieder zu Ende und ich musste mich mit den „normalen“ Tieren, wie Ziegen, Schafen, Rinder und Schweinen zufrieden geben.

 

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Umso mehr ich nach Westen kam stieg auch wieder das Land etwas an. Ein paar Pässe waren zu bewältigen und so wurde das Radeln nicht langweilig. Zudem hatte ich von anderen Reisenden gehört gehabt, dass Malawi ein guter Ort zum Entspannen sei.